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Mildes Klima, guter Wein und eine farbenfrohe Küste. – Die Blumenriviera in Ligurien.

Diesmal führt uns die Busreise Ligurien von der französisch-italienischen Grenze über Imperia, Sanremo, Genua und Portofino bis hin zu den „Chinque Terre“.

Als ich Ligurien das erste Mal gelesen habe, wusste ich nicht wirklich wo das liegen sollte. Aber ich kann Ihnen nur Raten diese drittkleinste Region Italiens nicht auszulassen und auf die „BucketList“ zu setzen! Ich bin mit dem Bus aus Frankreich angereist, weil ich mir vor der Reise durch Ligurien noch ein paar Städte an der Côte d’Azur angesehen habe. Dementsprechend liegt die Region direkt an der Grenze zu Frankreich. Der erste Ort, den ich auf der italienischen Seite gesehen habe, war Ventimiglia. Man kann es natürlich auch umgekehrt machen und diesen Ort für eine Busreise Ligurien nutzen um von hier aus die Côte d’Azur zu erkunden. Dieser Ort ist nicht wirklich groß, was ich nach den überlaufenen Städten an der französischen Küste als wirklich angenehm empfunden habe. Nicht umsonst wird diese Ortschaft gern als Seebad und Kurort genutzt. Wer etwas mehr Aktion möchte, der kann sich die Höhlen „Balzi Rossi“ ansehen, in denen 200.000 Jahre alte Funde aufgetaucht sind. Ich habe mich für die andere Sehenswürdigkeit entschieden und zwar den Botanischen Garten Hanbury. Dieser Garten ist circa 18 Hektar groß, enthält um die 6000 verschiedenen Pflanzenarten und ist ein UNESCO Welterbe. Man kann sich gar nicht vorstellen wie groß 18 Hektar für einen Garten sind, aber es ist enorm!

Die Blumenstadt Sanremo

Nach Ventimiglia ging es für mich weiter nach San Remo, Sanremo oder auch einfach Blumenstadt. In diesem Sommer war es recht warm, wie überall, aber generell herrscht in Sanremo ein mildes Klima und das das ganze Jahr über. Man sieht der Stadt an, dass früher schon viele Könige und Kaiser hier ihre Urlaube verbracht oder sogar überwintert haben. Prächtige Häuser und Villen und burgenähnliche Gebilde prägen das Bild der Stadt. Ich habe mir das „Casino Municipale“ angesehen, welches eine alte Spielbank von 1905 ist. Am Mittag gab es für mich einen leckeren Espresso mit einem Gebäckstück im „Café Crudo“ in einer kleinen Seitengasse.
Ein französischer Schriftsteller züchtete in dieser Gegend Blumen und versandte diese nach Frankreich. Als die ligurischen Bauern bemerkten wie gut sich die Blumen hier züchten ließen, begonnen sie ebenfalls damit. Daher hat diese Region den Namen „Blumenriviera“. Sanremo wird als Hauptort der Blumenriviera bezeichnet und deshalb gibt es das Blumenfest auch nur hier an jedem dritten Wochenende im Juni. Ich hatte mich vorher informiert und gehofft, das richtige Wochenende erwischt zu haben. Die Menschen waren alle gut gelaunt und teils verkleidet und geschmückt mit Blumenkränzen. Am Nachmittag gab es einen Umzug, bei dem man sehen konnte, was man alles aus Blumen machen konnte wie z.B. riesige Figuren aus Nelken und Rosen. Nach dem Umzug hatten alle Italiener und Touristen kleine und große Beutel in der Hand in denen Blumen und Blütenblätter waren. Es ist ein Ritual, dass nach dem Blumenfest eine Blumen- bzw. Blütenschlacht veranstaltet wird. Nach diesem aufregenden Tag habe ich mir im „Piazzetta golosa“, an der Promenade, ein leckeres Fischgericht bestellt - wirklich empfehlenswert -  bevor es weiter ging mit meiner Busreise Ligurien.

Der Zusammenschluss von Porto Maurizio und Oneglia - Imperia

Nach dem ereignisreichen Wochenende brauchte ich wieder etwas Ruhe und machte mich auf den Weg nach Imperia. Diese drei Städte liegen in der Bucht von Ponente, umschlossen von Meer auf der einen und den Bergen auf der anderen Seite. Imperia entstand, als sich Porto Maurizio und Oneglia zusammenschlossen, was man immer noch merkt, wie ich finde. Die Stadt wirkt wie in zwei Regionen aufgeteilt. Bei einem Spaziergang durch den oberen Teil der Stadt ist mir aufgefallen, dass es hier große Plätze und breite Straßen gibt, was für diese Region sonst eher untypisch ist. Sonst sind es enge und verwinkelte Gassen mit kleinen Cafés und nicht mehr als einem Bürgersteig um ein Denkmal herum. In Porto ist morgens und mittags halb Italien unterwegs. Hier gibt es kleine Geschäfte für einen Einkaufsbummel und Bars. Am Abend ist in Oneglia das Leben auf der Straße, wo ich in der „Osteria Didu“ mein Abendessen genossen habe.
Am nächsten Tag habe ich mir ein Kulturprogramm vorgenommen. Die „Basilika San Maurizio“ ist die größte Kirche in Ligurien und sehenswert. Für mich hat der Name etwas skurril geklungen, aber das Olivenmuseum war auch seinen Besuch wert. Mein Highlight des Tages war allerdings Das Kloster „Santa Chiara“, denn von hier aus hat man (besonders am Abend) einen phänomenalen Blick über das ganze Dorf! Perfekt für ein kleines Picknick mit Wein und Käse. Außerdem steht hier ein vom Kloster gepflanzter Baum, auf den sie sehr stolz sind, weil er aus 1741 stammt.

Busreise durch Ligurien

Die Hauptstadt von Ligurien

Die zweite Bucht der Region heißt „Riviera di Levante“, die ich mir auf meiner Busreise Ligurien nicht entgehen lassen wollte. Für mich ging es weiter in die Hauptstadt von Ligurien – Genova oder auch Genua. Diese Stadt ist wirklich eingepfercht zwischen den ligurischen Alpen und dem Meer, denn die erstreckt sich auf 30 Kilometern entlang der Küste auf einem schmalen Streifen. Wie es für die Region ja eigentlich typisch ist, gibt es hier keine großen Plätze oder Straßen, sondern schmale Wege und Gassen. Selbst die größte Straße, an der sich die Innenstadt langhangelt, hat nur 7 Meter. Diese Stadt ist zwar sehr turbulent und voll, aber dennoch familienfreundlich! Ich persönlich liebe Aquarien, aber gerade für die kleinen gibt es ein riesiges Aquarium und daneben ein Spielparadies, direkt am Hafen. Der Hafen von Genua ist wohl einer der bekanntesten Plätze der Stadt. Früher sehr bekannt auch durch die Reisen von Christopher Columbus und heute ein bedeutendes Kulturzentrum. Für klein und groß gibt es hier auch einen Lift, der einen mit in die Höhe nimmt um von hier aus einen wunderbaren Ausblick über die Stadt zu haben. An Kultur und Geschichte kann man hier gar nicht alles auf einmal erkunden. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt haben mir schon die Füße wehgetan und es war noch kein Ende in Sicht. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass dies auch die größte Altstadt Europas ist! Außerdem gibt es noch unzählige Galerien, den größten Leuchtturm Europas mit einer Höhe von 76 Metern und das Geburtshaus von Kolumbus. Für mich hatte Genua wirklich viel zu bieten!
Bis hier her war meine Reise schon sehr schön und ausgewogen, aber die letzten zwei Stopps haben mich am meisten verzaubert.

Das kleine Dorf Portofino

Den Namen Portofino hatte ich schonmal gehört, aber das wars auch. Ich hatte mich nicht weiter über Portofino informiert, aber vielleicht auch gerade deswegen war ich so verzaubert von diesem Dorf. Ich sage bewusst Dorf, weil es wirklich ein Dorf und keine Stadt ist, mit ca. 500 Einwohnern! Auf dem Weg ist mir schon aufgefallen, dass sehr viel grün um uns herum war. Und auch als ich die Stadt erkundet habe kam mir alles sehr grün vor. Das ganze Dorf liegt sichelförmig am Hafenbecken. Hier kann man sich im Sommer auch eine der internationalen Regatten ansehen, durch die Portofino unteranderem bekannt geworden ist. Die Bilder von Portofino verleihen mir direkt wieder Fernweh. Gelegen inmitten eines Naturparks mit dem schicken kleinen Dorf am Hafen, mit bunten kleinen Häusern und vor allem keine Hochhäuser! Das ganze Flair ist sehr schick und im Hafen liegen viele Luxusyachten. Die „Piazzetta“ ist der Treffpunkt für diese ganzen Yachtenbesitzer – sehen und gesehen werden. Bei einem Spaziergang habe ich mich informiert was man gesehen haben sollte und machte mich auf den weg zur Kirche „San Giorgio“ die aus dem 12. Jh. stammt. Da ich mir schon einige Kirchen auf meiner Reise angesehen hatte, habe ich mich dort nicht allzu lang aufgehalten, obwohl man vom Kirchplatz aus einen wunderbaren Blick hatte. Ich organisierte mir noch eine Tour zum Monte Portofino für den nächsten Tag und machte noch einen kleinen Stadtbummel durch die Innenstadt, bei dem ich mir in einigen der Handwerksläden die Tradition des Klöppelns anschaute. Am nächsten Tag machte ich eine lange Wanderung durch den Naturschutzpark des Monte Portofino, den man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte. Gut gepflegte Wanderwege mit magischen Ausblicken über die ganze Küste, welche ich während meiner Busreise Ligurien entdeckt hatte. Besser ist es aber wohl eine Wanderung in Camogli oder S. Margherita Ligure zu beginnen, da man dort direkt mit den Wanderwegen starten kann.

Die fünf Dörfer "Chinque Terre"

Den nächsten morgen ging es für mich in die Richtung der fünf Dörfer „Chinque Terre“, ca. 120 Kilometer entfernt von Genua. Als „Chinque Terre“ werden die fünf Dörfer Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso bezeichnet. Früher waren diese Dörfer sehr einsam und lebten für sich, weil sie aufgrund der Lage und mangelnder Infrastruktur schlecht zu erreichen waren. Dafür wurden sie aber auch nie in Kriege oder Herrschaftskämpfe mit einbezogen. Die Menschen lebten größtenteils von der Fischerei und dem Anbau von Gemüse und Wein. Seit 1997 sind diese Dörfer UNESCO Weltnaturerbe und werden vom Tourismus völlig eingenommen. Trotzdem ist die Region auch heute noch bekannt für ihren guten Wein. An den Wochenenden ist es sehr überfüllt, weshalb man versuchen sollte diesen Halt auf unter der Woche zu verschieben. Trotz der vielen Touristen hätte ich es am wenigsten auf meiner Reise missen wollen! In Italien sind generell viele Camper unterwegs, aber hier muss sich jeder eine Unterkunft suchen, da es keine Campingplätze in der Region gibt. Für Familien ist Monterosso am besten geeignet, weil es das größte Dorf ist und die Infrastruktur einfach am besten ist. In Riomaggiore ist am meisten los und somit sehr viel Trubel, dafür gibt es aber hier auch die meisten Veranstaltungen und im Sommer findet man hier fast jeden Abend ein Restaurant oder eine Bar, in der es Livemusik gibt. Ich habe mich auf Corniglia, Manarola und Vernazza beschränkt. Mittags habe ich mich ein bisschen in die Sonne gelegt und die Atmosphäre des Städtchens Manarola genossen. Hier gibt es einfach das schönste Naturbecken, das ich jemals gesehen habe. Später am Tag habe ich mir Corniglia angesehen und einen leckeren Kaffe getrunken, bevor ich eine kleine zweistündige Wanderung nach Vernazza angetreten habe. Mit einem kleinen Picknick in der Tasche war das ganz wunderbar. In Vernazza hatte ich nicht mehr allzu viel Zeit mir die Stadt anzuschauen, dafür habe ich aber ein paar nette Menschen kennengelernt. Eins meiner Highlights war mein Abendessen am Wasser im Restaurant Belfort – sehr, sehr romantisch und sehr leckeres Essen. Auch wenn es in den „Chinque Terre“ sehr voll ist, sollte man diese Region nicht auslassen, dafür ist es viel zu schön hier.

Schauen Sie bei unserer 6 tägigen Reise zur Blumenriviera vorbei, wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat.

Und das war es auch schon mit meiner Reise. Da bekommt man direkt wieder Reiselust. Alles in Allem habe ich diese Reise sehr genossen und ich würde sagen, dass es hier für jeden etwas gibt. Von Party, Trubel und Großstadtflair bis hin zu kleinen, malerischen und ruhigen Dörfern!

War hier nichts für Sie dabei? Dann schauen Sie doch mal bei unserem Blog über die Region Kampanien !