Loch Ness – Heimat von Nessie und zweitgrößter See Schottlands – ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Und nach einer geruhsamen Nacht wird Ihre Busreise durch Schottland Sie genau dorthin führen.
In der Nähe von Drumnadrohit am Loch Ness befindet sich die Burgruine von Urquhart Castle, dessen Überreste von einer bewegten Vergangenheit berichten können. Lauschen Sie während Ihrer Erkundung den Stimmen längst vergangener Geister und erfahren Sie ein wenig über die Geschichte dieser ehemals so prächtigen Burg.
Zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts erhielt Alan Durward von seinem Schwiegervater König Alexander II. die Region Moray als Lehen. Dort errichtete dieser eine Burg, die die Vorteile einer Festung mit denen eines Schlosses verbinden sollte. Durward hinterließ keine Erben und so wechselte die Burg nach seinem Tod in den nächsten dreißig Jahren zwischen Engländern und Schotten hin und her. Robert the Bruce, König von Schottland, schlug die Engländer und brachte Urquhart Castle 1306 zurück unter schottische Kontrolle. Die strategische Bedeutung des Bauwerks nahm in den Folgejahren zu, bis die Burg ab 1395 sogar zu einer regelrechten Festung ausgebaut wurde.
Da sich der Clan MacDonald, dem die Burg zwischenzeitlich zugesprochen war, gegen die schottische Krone stellten, erlebte Urquhart Castle die nächsten einhundertfünfzig Jahre in stetigem Verfall. Schlussendlich wurde die Burg um 1600 herum aufgegeben und die letzte Verteidigungsgarnison zog 1692 ab. Ungeschützt vor Plünderern war Urquhart Castle damit dem endgültigen Untergang geweiht.
Doch nicht nur die Burgruine ist Zeuge einer längst vergangenen Zeit, auch der Loch Ness würde wahrscheinlich ganze Bibliotheken füllen, wenn er denn schreiben könnte. Seine international größte Bedeutung verdankt der See jedoch dem „Ungeheuer von Loch Ness“ – Nessie genannt. Seit ungefähr 1500 Jahren kursieren Geschichten über ein Tier – meist eine Art Plesiosaurier – welches sich in dem See befinden soll. Comics, Zeichentrick und Filme für Kinder sowie Erwachsene haben in den letzten Jahrzehnten für die Verbreitung dieser „Legende?“ gesorgt.
Ob als Ungeheuer, schwimmende Insel oder riesiges Tier – Berichte über Sichtungen gibt es unzählige. Doch hoffen wir einmal für Nessie, dass es wirklich nur eine Mähr ist, denn so ein Leben im See könnte ohne Artgenossen ganz schön einsam werden.